DAIMON (abgeschlossen)
Decision Aid for Marine Munitions | Förderperiode 2014-2020
Im Rahmen des EU Baltic Sea Region Interreg Programms wurde 2016 das Projekt DAIMON – Decision Aid for Marine Munitions gestartet. In diesem Projekt sollen unter anderem die Auswirkungen verklappter Weltkriegsaltlasten –konventionelle sowie chemische Waffen und Munition- und deren Effekte auf marine Organismen untersucht und für eine umfassende Risikobewertung verwendet werden.
Tausende von Tonnen chemischer Waffen und konventioneller Munition wurden nach Ende des zweiten Weltkrieges von den Alliierten in groß angelegten Operationen in der Nord- und Ostsee verklappt. Heute kollidieren die Verklappungspraktiken aus Weltkriegsepochen mit wirtschaftlichen Interessen den Meeresboden als Ressource zu nutzen. Viele dieser Aktivitäten werden in der Nähe von oder sogar in den gefährdeten Gebieten durchgeführt und vergrößern damit die Gefahren von Havarien mit verklappter Munition. Darüber hinaus sind in den letzten Jahrzehnten die Hüllen der Bomben, Granaten, Container und Fässer in denen die Kampfstoffe versenkt wurden so stark korrodiert, dass deren Inhalt in die marine Umwelt gelangt. Zunehmend stellt sich deswegen die Frage, wie mit diesem Risiko umgegangen werden soll, vor allem in den Gebieten, in denen neben der Fischerei auch andere offshore Aktivitäten wie Tunnelbauten, Kabel- oder Pipelineverlegungen oder die Errichtung von Windkraftanalgen geplant sind oder bereits durchgeführt werden.
Das Ziel von DAIMON ist es, Daten für eine möglichst umfassende Risikobewertung von verklappten Munitionsaltlasten zu generieren, um daraus nachhaltige und sinnvolle Management-Entscheidungen für die betroffenen Meeresgebiete ableiten zu können. Dazu werden vom DAIMON-Konsortium im Rahmen von Schiffsexpeditionen und Felduntersuchungen umfangreiche Analysen in Gebieten der Ostsee und im Skagerrak durchgeführt, in denen Munition bzw. chemischen Waffen verklappt wurden bzw. vermutet werden.
Einer von zwölf internationalen Partnern des Projektes, ist das Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) in Bremerhaven. Es konzentriert sich dabei auf die Analyse von biologischen Effekten, die die verklappten Munitionsbestandteile und deren Abbauprodukte auf Modellorganismen haben können. Dazu werden Zellen, Plattwürmer und Muscheln im Labor mit ausgewählten Substanzen aus der verklappten Munition in Kontakt gebracht, um Wirkmechanismen zu identifizieren und konkrete Dosis-Wirkungsbeziehungen ableiten zu können. Des Weiteren werden Muscheln und Fische direkt in den betroffenen Gebieten gesammelt und untersucht. Bei diesen Untersuchungen wird der Gesundheitszustand der Organismen aus den Verklappungsgebieten mit dem von Vertretern aus unbelasteten Gebieten verglichen. Abschließend wollen die AWI-Wissenschaftler die Ergebnisse aus den Labor – und Felduntersuchung vergleichen und überprüfen inwieweit die im Labor induzierten Effekte mit den potentiellen Gesundheitsbeeinträchtigungen der Organsimen im Feld übereinstimmen und wenn ja, ob auch dafür Substanzen aus der verklappten Munition als Ursache in Frage kommen.
Förderprogramm: Interreg VB Ostsee
Laufzeit: 03.2016 – 02.2019
Gesamtvolumen: € 4,75 Mio.
Beteiligte Regionen und Städte:
- Institute of Oceanology Polish Academy of Sciences, IOPAN, Polen
- Polish Naval Academy, PNA, Polen
- Military University of Technology, MUT, Polen
- Maritime Institute Gdańsk, MIG, Poland
- Lithuanian Environmental Protection Agency, LEPA, Litauen
- Alfred Wegener Institute Helmholtz Zentrum für Polar- und Meeresforschung, AWI, Deutschland
- Thünen Institute of Fisheries Ecology
- Technical University of Clausthal, TUC, Deutschland
- University of Helsinki, VERIFIN, Finland
- Finnish Environment Institute, SYKE, Finnland
- Chalmers University of Technology, Chalmers, Schweden
- Norwegian Defence Research Establishment, FFI, Norwegen
- International Dialogue on Dumped Munitions, IDUM, Den Hague, Niederlande
Das Konzept von DAIMON wurde von EUSBSR Priority Area Secure mit dem Flagship-Status ausgezeichnet:
Federführung:
Institute of Oceanology Polish Academy of Sciences (IOPAN)/PL
Jacek Bełdowski
004 858 711 737
hyron@iopan.gda.pl
www.iopan.gda.pl
Kontakt in Bremerhaven:
AWI – Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung
Nancy Lange
047148312 306
Nancy.Lange@awi.de
http://www.awi.de
Hier finden Sie uns
AWI – Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung
Am Handelshafen 1227570 Bremerhaven Zum Stadtplan
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