Weitere Asbest-Funde: Karstadt-Rückbau verzögert sich

Der Rückbau des ehemaligen Karstadt-Gebäudes in der Bremerhavener Innenstadt wird länger dauern als zunächst geplant.

Grund dafür sind weitere Asbest-Funde während der derzeit laufenden Sanierungs- und Rückbauarbeiten, die eine zusätzliche Sanierung der betroffenen Gebäudeteile nach sich ziehen werden.

Im Zuge der Arbeiten wurde bisher verdecktes Asbest an Auflagerkonsolen für horizontale Betonbalken im in den 1970er Jahren errichteten Neubau-Trakt festgestellt. Diese Auflagerflächen müssen nun genauer untersucht werden, um die räumliche Verteilung festzustellen. Parallel dazu wird ein Sanierungsverfahren erarbeitet, in das die Erkenntnisse der Begutachtung einfließen.

„Den Experten zufolge müssen alle asbesthaltigen Produkte vor dem eigentlichen Abbruch rückstandsfrei entfernt werden“, so Oberbürgermeister Melf Grantz. „Das wird Zeit kosten, denn für uns steht die Sicherheit aller am Rückbau Beteiligten, aber auch der Schutz der Bevölkerung, immer an erster Stelle“, ergänzt Grantz.

Ursprünglich war geplant, den Rückbau des ehemaligen Karstadt-Gebäudes mit Beginn des Weihnachtsmarktes im November 2024 abgeschlossen zu haben. „Dieser Zeitplan wird durch die neuen Erkenntnisse wohl nicht mehr zu halten sein“, so Nils Schnorrenberger, Geschäftsführer der für den Rückbau verantwortlichen Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS). Ein neuer Termin für das Ende der Arbeiten könne derzeit noch nicht genannt werden. „Genaueres dazu lässt sich erst nach Ausarbeitung des Sanierungsverfahrens sagen“, so der BIS-Chef.

Der Plan, Teile des diesjährigen Weihnachtsmarktes auf dem freigeräumten Karstadt-Grundstück stattfinden zu lassen, muss nun überarbeitet werden. „Ich bin mir aber sicher, dass es den Verantwortlichen bei der Erlebnis Bremerhaven gelingen wird, gemeinsam mit den Schaustellerinnen und Schaustellern sowie den Händlerinnen und Händlern in der Innenstadt erneut einen Weihnachtsmarkt auf die Beine zu stellen, der die Menschen begeistern wird“, so Oberbürgermeister Grantz.

Die jetzt bekannt gewordenen Verzögerungen beim Karstadt-Rückbau hätten zudem keine Auswirkungen auf die Neugestaltung des Areals im Herzen der Innenstadt, so Grantz. „Die Gespräche und Planungen dazu sind vielversprechend und laufen mit allen Beteiligten unverändert weiter“, bekräftigt der Oberbürgermeister.

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