Frost: „Das Philharmonische Orchester ist eine Säule des Stadttheaters“

Kulturdezernent sieht keinen Anlass für Verunsicherung

Mit einem klaren Bekenntnis zur Bedeutung des Philharmonischen Orchesters wendet Kulturdezernent Michael Frost sich gegen die von Musikerinnen und Musiker des Orchesters geäußerten Befürchtungen, das Orchester könnte durch eine angepasste Dienstanweisung an Stellenwert verlieren. Auch Intendant Lars Tietje bekräftigt diese Auffassung.

Frost: „Auch wenn das Stadttheater Bremerhaven ab 2026 von einer Doppelspitze aus Intendant und Verwaltungsdirektorin geleitet wird, schmälert dies nicht die hervorgehobene Position des Generalmusikdirektors, der selbstverständlich weiterhin die künstlerische Leitung des Philharmonischen Orchesters ausüben wird. Gleiches gilt für seine Zuständigkeit für die Orchestermusikerinnen und Orchestermusiker, die Verpflichtung von Gastdirigentinnen und Gastdirigenten, Solistinnen und Solisten und Verstärkungen und alle Fragen der Fachaufsicht. So steht es auch in der derzeit laufenden Ausschreibung für die Stelle, die in der Nachfolge des derzeitigen GMD Marc Niemann zum Sommer 2026 besetzt werden soll.“

„Ich bin sehr sicher, dass wir im Zuge des Auswahlverfahrens für den/die künftige GMD, das selbstverständlich unter der zugesagten Beteiligung des Orchestervorstandes durchgeführt wird, zu einvernehmlichen Lösungen kommen, mit denen wir das Philharmonische Orchester für die kommenden Jahre gut aufstellen werden“, so Tietje.

Stadtrat Frost bedauert ausdrücklich, wenn innerhalb des Orchesters in dieser Hinsicht Verunsicherungen entstanden sein sollten, weist jedoch den Vorwurf einer „Entmachtung“ als unangemessen zurück: „Die Rechtsform des Stadttheaters ist die eines Amtes der öffentlichen Verwaltung. Alle Fragen der Funktionsausübung, der Mitbestimmung und der weiteren Beteiligung entsprechen gängigen und vor allem jederzeit überprüfbaren Regularien. Das Leitungshandeln steht unter der Aufsicht des Kulturdezernenten und des Magistrats.“

Frost führt weiterhin aus, dass die aus dem Jahr 1991 stammende Dienstanweisung des Magistrats für die Arbeit der Theaterleitung dringend überarbeitet werden musste, da sie weder der aktuellen Struktur des Theaters noch dem gelebten Leitungshandeln entsprach. „Die Widersprüche zwischen dem täglichen Handeln und der vorgegebenen Struktur fallen natürlich vor allem bei Personalwechseln auf. Ich bin daher dem Intendanten, vor allem aber auch der Verwaltungsdirektorin dankbar, dass sie die Initiative für die Anpassung der Anweisung ergriffen haben, die der Magistrat im vergangenen Monat beschlossen hat. Damit wird den veränderten Bedingungen nun Rechnung getragen und die Aufbauorganisation des Theaters zukunftsfähig aufgestellt.“

Für nachvollziehbar halten Frost und Tietje, dass strukturelle Veränderungen grundsätzlich auch immer Verunsicherungen erzeugen: „Diesen Sorgen werden wir durch transparente Verfahren begegnen. Sowohl für den Dezernenten als auch für die Theaterleitung ist es eine Selbstverständlichkeit, dass der Orchestervorstand nicht nur im Rahmen des Stellenbesetzungsverfahrens des GMD beteiligt wird, sondern selbstverständlich auch an der erfolgreichen Weiterentwicklung des Philharmonischen Orchesters und dessen Beitrag für die zukunftsfähige Ausrichtung des Stadttheaters Bremerhaven“, betonen beide. Frost hat den Orchestervorstand jetzt kurzfristig zu einem Gespräch eingeladen, um Sorgen und Verunsicherungen zu klären. „Ich bin überzeugt, dass wir ein gutes Miteinander jetzt und in Zukunft finden können“, so der Stadtrat abschließend.

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