Fischereihafen, Sonnenuntergang und 180m² Leinwand: Kino im Hafen ist zurück!

Am Freitag, dem 5. August 2022, und Samstag, dem 6. August 2022, heißt es nach zwei Jahren Pandemiepause nun endlich wieder „Film ab!“ im Schaufenster Fischereihafen.

Mit neuem Design und neuer Leitung startet die Kultkinoveranstaltung in diesem Jahr zum 25. Mal. Stefanie Dunkel hat die Nachfolge des langjährigen Organisators Bernd Glawatty angetreten und bestreitet nun mit Altbewährtem, einem eingespielten Team sowie einigen neuen Ideen das Open-Air Spektakel.

Anders als in den Vorjahren wird die Filmauswahl nun jährlich anhand eines gewählten Themas getroffen: In diesem Jahr präsentieren sich die beiden Filme unter dem Motto „Es lebe das Kino!“

Am Freitag eröffnet „CINEMA PARADISO“ (1988) des italienischen Regisseurs Giuseppe Tornatore Kino im Hafen. Der preisgekrönte Film ist passend zum Motto eine wundervolle Hommage an das Kino selbst: Das Cinema Paradiso ist tot – lang lebe das Kino! Der erfolgreiche Filmregisseur Salvatore di Vita, genannt Toto, kehrt nach vielen Jahren in sein Heimatdorf auf Sizilien zurück, denn sein alter Freund Alfredo ist gestorben und das Cinema Paradiso soll abgerissen werden. In herzwärmenden Rückblenden erzählt der Film von einer besonderen Freundschaft zwischen dem skurrilen Filmvorführer Alfredo und dem jungen Toto, der ersten Liebe und Herzschmerz, dem Erwachsenwerden und Abschiednehmen. Gerahmt werden diese wunderbaren Geschichten von den schönsten Filmszenen und -zitaten des Kinos im vergangenen Jahrhundert. Der Film nimmt nicht ohne Grund einen besonderen Stellenwert in der Kinogeschichte ein, schafft er es doch, den Zauber des Kinos selbst aufzugreifen und mit den eigenen Geschichten zu verschmelzen. „Ein nostalgisch gefärbter Film, der die Geschichte des Kinos als Erlebnisort und Hort der Träume ebenso erzählt wie die fragmentarische Geschichte Siziliens. Er knüpft an die Idee des Kinos als ‚Kunst der Emotionen‘ an und entwickelt in dieser Beziehung eine faszinierende Kraft. Sentimentalitäten werden dabei stets durch feinen Humor, leise Ironie und pointierten Witz gebrochen.“ (Film-Dienst 24/1989)

Am Samstag erwartet die Gäste dann „HUGO CABRET“ (2011) des amerikanischen Regisseurs Martin Scorsese. HUGO CABRET erzählt die fiktive Geschichte des Waisenjungen Hugo Cabret, der im Jahr 1931 versteckt im Pariser Hauptbahnhof lebt und versucht, das große Rätsel zu lösen, welches ihm sein Vater vor dessen Tod hinterlassen hat. Dabei findet Hugo neue Freunde und Verbündete, begegnet aber auch Herausforderungen und Enttäuschungen. Der Film baut Brücken zur Biografie des Filmpioniers, Georges Méliès, der als Begründer des narrativen und fantastischen Films gilt und dem Kino erst Bedeutung verlieh. Mit Martin Scorsese greift ein Ausnahmeregisseur unserer Zeit die Geschichten auf und begibt sich selbst auf die Suche nach dem Ursprung des Kinofilms. HUGO CABRET ist eine Geschichte über die Kindertage des Kinos und mit seinen positiven Kritiken und 11 Oscar-Nominierungen und fünf gewonnenen Oscars ein Muss für jeden Kinofan. „Regisseur Martin Scorsese verehrt das Kino und seine Geschichte wie kein zweiter auf diesem Planeten – und „Hugo Cabret" ist das pure Destillat dieser seit mehr als 50 Jahren andauernden Liebesbeziehung.“ (filmstarts.de)

Veranstaltet wird das Kino im Hafen vom Kulturamt Bremerhaven. Zahlreiche Unterstützung kommt von einer Vielzahl regional ansässiger Firmen: Fischereihafen-Betriebsgesellschaft mbH (FBG), Fischbahnhof, swb, ÖVB, Lenz-Kran GmbH & Co. KG, Maersk Deutschland, SVG Bremen eG, Gerken GmbH.

Mit großem Aufwand und bewährter Technik werden insgesamt 20 Schiffscontainer das Rückgrat für die Leinwand bilden, die mit rund 180 m² Fläche die Maße einer ausgewachsenen Sieben-Zimmer-Wohnung erreicht. Viele Helferinnen und Helfer und insbesondere der Bremerhavener Ortsverband des Technischen Hilfswerk machen den Auf- und Abbau dieser Leinwand der ganz besonderen Art möglich.

Filmbeginn ist jeweils um etwa 22.00 Uhr nach Einbruch der Dunkelheit; Einlass und Sonnenuntergangschauen ist bereits ab 18.00 Uhr möglich. In diesem Jahr ist kein Vorprogramm geplant. Der Eintritt ist frei, Sitzgelegenheiten sind selbst mitzubringen. Gastronomie ist vor Ort; es darf sich aber auch selbstversorgt werden.

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