North Sea Wrecks (abgeschlossen)

An opportunity for blue growth: Healthy environment, shipping, production and –transmission | Förderperiode 2014 - 2020

Das NSW-Projekt hat zu Beginn zunächst eine Vielzahl nationaler Datenquellen zu Wracks, Ladungen und Munitionen analysiert und Expeditionen in belgische, niederländische, dänische, deutsche und norwegische Gewässer unternommen. Dabei wurden 24 Wracks vermessen, mehrere hundert Proben gesammelt und ökotoxikologische Laboranalysen an Fischen, Muscheln, Wasser und Sedimenten durchgeführt.

Die Projektpartner:innen entwickelten ein Datenarchiv und ein Entscheidungshilfetool namens WRECKENS, das Behörden, Einsatzorganisationen, Wirtschaftsakteuren und anderen Interessengruppen hilft, Risiken im Zusammenhang mit Wracks und Munitionen in der Nordsee zu bewerten und Lösungen zur Risikominderung vorzuschlagen.

Während der Projektlaufzeit wurden auch Methoden zur Sicherstellung einer einheitlichen transnationalen Zusammenarbeit bei der Probenahme, Vermessung und Priorisierung von Maßnahmen entwickelt. Es wurden zudem politische Empfehlungen formuliert, um Veränderungen herbeizuführen. Die Partner arbeiteten erfolgreich mit den OSPAR-Delegationen zusammen, was zur Überarbeitung der OSPAR-Empfehlung EIHA 2010/20 führte. Diese Empfehlung enthält nun Verweise auf das NSW-Projekt, fördert den Informationsaustausch über Munitionen und eine gemeinsame Risikobewertung.

Das Konsortium entwickelte zudem eine internationale Wanderausstellung, die durch mehrere europäische Länder reiste. Diese Ausstellung soll das öffentliche Bewusstsein schärfen und mehr politische Akteure in ein weiteres transnationales Netzwerk einbinden. Diese Wanderausstellung wird anschließend Teil der Dauerausstellung im Deutschen Maritimen Museum werden.

Die Zusammenarbeit zu diesem wichtigen Thema ist zwingend erforderlich und wird in den kommenden Jahren noch wichtiger werden. Die Projektergebnisse wurden mit Interessengruppen, darunter große Institute und Regierungsstellen, sowie teilweise mit der breiten Öffentlichkeit geteilt. Ein kompetenter und engagierter Beirat lieferte dabei wertvollen inhaltlichen Input, Verbesserungsvorschläge und öffnete Türen bei internationalen Organisationen.

Gemeinsame Herausforderungen:

Ziel des Projekts war die Entwicklung und Umsetzung einer gemeinsamen Strategie zur Bewältigung der wirtschaftlichen, ökologischen und sicherheitsrelevanten Herausforderungen, die durch die vorhandenen Schiffs- und Flugzeugwracks, verlorene Ladung, deponierten chemischen Abfall und Munition entstehen, um die nachhaltige Bewirtschaftung des Ökosystems der Nordsee zu verbessern. Darüber hinaus wird das Projekt neue Methoden und Technologien zur Bekämpfung des Risikos für Menschen, blaue Wachstumsinfrastrukturen, Lebensmittel und Umwelt entwickeln und erproben. In diesem Zusammenhang wird das Projekt zudem das Unterwassererbe von kulturellem und historischem Interesse identifizieren und bewerten.

Zusammen mit Partnern der Nordsee Anrainerstaaten wurden die Standorte von Wracks, Ladung und Abfällen am Meeresboden identifiziert, kartiert und bewertet. Dies wird sich positiv auf das "blaue Wachstum" (Umwelt, Schifffahrt, Energieproduktion) aller beteiligter Regionen auswirken.

Das Projekt trägt außerdem zur Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie und zum UNESCO-Übereinkommen zum Schutz der Unterwasserkultur bei und stellt damit sicher, dass die Ergebnisse auch nach der Laufzeit des Projekts verfügbar und in Verwendung sind.

Aktivitäten in Bremerhaven:
Das Deutsche Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven hat sich, neben der federführenden Projektleitung,  die Sensibilisierung verschiedener Zielgruppen auf die Fahnen geschrieben, um das Bewusstsein für die Chancen und Herausforderungen einer Erfassung und Bewertung von Schiffswracks, Munition, etc. zu schärfen und die Akzeptanz der vorgeschlagenen Maßnahmen und Interventionen zu erhöhen.
Das Projekt wird dazu u.a. eine Wanderausstellung (
"Hazardous Waters: How wrecks and ammunition affect life and environment today") entwerfen und produzieren.
 
Das Alfred-Wegener Institut wird sich auf die Bewertung biologischer Effekte konzentrieren, die durch Substanzen verursacht werden, die durch Kampfstoffe und Treibstoffe aus den Wracks in die Meeresumwelt in der deutschen Bucht freigesetzt werden. Das AWI plant und organisiert Fallstudien zur Erfassung der hydrographischen Bedingungen sowie zur Entnahme und Analyse von Proben von Lebensarten, Wasser, Sedimenten mit dem Forschungsschiff "Heincke" an ausgewählten Wracks und trägt zur Risikobewertung bei .

Wichtigste Ergebnisse:
  • Wanderausstellung zur Sensibilisierung und Aufklärung zum Thema Wracks und Schadstoffe am Meeresboden
  • Datenbank über Standorte, Eigenschaften, Schadstoffe, Risiken, etc.... 
  • Formate für den Austausch von Informationen und Wissen zur Sicherstellung der Verfügbarkeit und Kompatibilität der Inhalte
  • Entwicklung einer wissenschaftlich fundierten Risikobewertungsmethodik
  • Drei Fallstudien:
  • Schiffe (Ortung von Wracks, Minen, Fracht, Munition (Einordnun/*g: Risiko - oder historischer Wert?)
  • Suche nach Sprengstoffrückständen aus konventioneller Munition und Chemie / Pilotmaßnahmen zur Risikominderung Entwicklung
  • Einsatz und Test neuer Methoden zur Risikominimierung, Definition entscheidungsorientierter Szenarien;
Förderprogramm: Interreg Nordsee
Laufzeit: 07/2018 - 06/2021
Gesamtvolumen: 4.670.000 €
 

Beteiligte Regionen und Städte:    

Deutsches Schiffahrtsmuseum - Leibniz-Institutfür deutsche Schifffahrtsgeschichte/DE
Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung/DE
Vlaams Instituut voor de Zee vzw/NL
Aarhus University - Department of Geoscience/DK
Stichting NHL Stenden Hogeschool - Maritiem Instituut Willem Barentsz/NL
EGEOS GmbH/DE
Periplus Consultancy BV/NL
Forsvarets Forskningsinstitutt/NOR
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein - Institut für Toxikologie und Pharmakologie/DE

North Sea Wrecks in der Presse:

Trends der Zukunft: Forscher suchen nach 1,3 Millionen Tonnen Munition auf dem Meeresgrund

 

     NDR Dokumentation 45minBomben im Meer - Steigende Gefahr - NDR Doku

 
​​​​​​​idw - Informationsdienst Wissenschaft (27.03.2023): „North Sea Wrecks“- europäisches Forschungsprojekt präsentiert Ergebnisse​​​​​​​"
 
 
Federführende Stelle:
 
Deutsches Schifffahrtsmuseum
Dr. Sven Bergmann (Projektleitung)
Hans-Scharoun-Platz 1
27568 Bremerhaven
Germany
www.dsm.museum
 
Weiterer Projektpartner in Bremerhaven:
Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung
Dr. Matthias Brenner
Am Handelshafen 12
27570 Bremerhaven
www.awi.de

 

 

 


 

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